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Fileserver Performance im Vergleich zu Win2K3 Server?

rudi.a.pf

Fileserver Performance im Vergleich zu Win2K3 Server?
« on: March 05, 2007, 06:27:43 PM »
Wie sieht das in der Praxis aus?

Habe hier gerade einen leicht angeknacksten (Platte laut SMART nicht mehr soooo dolle, und die Lüfter machen nur noch Krach und kaum Wind) unter Windows Server 2003 laufenden File-Server ersetzt durch eine Maschine unter SME 7.1

Anwendungswbereich: Warenwirtschaftssystem, also Datenbankfiles (Borland BDE)

Der bisherige Server (Windows) war ein Athlon64 2,8GHz mit 512MB RAM und einer S-ATA 80GB Festplatte, die Maschine jetzt ist ein Intel CeleronD 3GHz mit 1GigaByte RAM und 2 S-ATA Festplatten als RAID

Netzwerkkarte ist jeweils eine D-Link Gigabit Ethernetkarte (sogar dieselbe, wurde von der alten Maschine übernommen)

Bei einer Vollreaorganisation der WWS-Datenbank, so ziemlich die dateiintensivste Aktion die vorkommt, war das Warenwirtschaftssystem am neuen Server minimal schneller als von dem alten her gewohnt. Anschließend war die "gefühlte" Performance des Ganzen etwas höher als bisher.

Die Kommentare der User nach dem ersten Betriebstag sind durchwachsen: von "geht mir deutlich schneller ins Programm, Suchvorgänge VIEL flotter" über "ich merke keinerlei Unterschied" bis hin zu "der ist heute aber laaahm"

Frage 1: "zieht" das Soft-RAID eigentlich deutlich Performance?

Frage 2: sollte ich evtl. besser anstelle des Celeron-D den  Athlon64 (dann aber auch mit 1GB RAM) für den neuen Server nutzen?

Frage 3: wie performant ist SME Server als Fileserver denn im allgemeinen gegenüber Windows Server 2003 auf gleicher Hardware?

Frage 4: für bestimmte Aufgaben ist auf dem SME Server auch noch VMWare Server  mit einer Windows 2000 Installation drauf. Das wird aber nur selten benutzt. eigentlich dürfte ja ein "inaktives" VMWare sich bei der Gesamtperformance des Systems nicht bemerkbar machen, oder etwa doch?

Offline capri

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Fileserver Performance im Vergleich zu Win2K3 Server?
« Reply #1 on: March 05, 2007, 07:38:46 PM »
Hi,

Zu Frage 1.
Auf moderner Hardware dürfte sich das nicht bemerkbar machen, entscheidender ist da der RAID Level und, bei Hardware RAID, welche Hardware, ein Cache SCSI Raid Kontroller mit SCSI Platten bringt natürlich schon merkliche Vorteile, dafür im negativen Sinn auch aus Sicht der Kosten :)

Zu  Frage 2.
Würde auf alle Fälle einen 64 Bit Prozessor vorziehen, auch wenn SME7 ein 32 Bit BS ist, so merkt man doch einen 64er Prozessor vor allem wenn es um große Dateien geht, außerdem liegen die im Stromverbrauch und in der Wärmeentwicklung meißt merklich unter dem der 32 Bittern.

Zu Frage 3.
Kann man Pauschal nicht beantworten, kommt auf die Umstände, die Kliente BS'e usw. an, insgesamt dürften die Geschwindikeitvorteile eher beim SME7 liegen, muss er doch keine grafische Oberfläche und andere Sachen 'mitversorgen' , aber unter bestimmten Unständen kann es sein das der W2K Server schneller ist, was auch schon mal an besser gemachten Treibern für die Netzwerkkarten liegen kann.

Zu Frage 4 Keine Ahnung :(

Ein Aspekt der oft unterschätzt wird, sind die Netzwerkkarten und Switch/Hubs, da nicht jeder Linux Netzwerkkartentreiber für 1000er Karten gleich gut gemacht ist und es auch bei der Switch/Hub Hardware größere Unterschiede gibt, rentiert es sich auf alle Fälle mal verschiedene Giga Ethernet Adapter auszuprobieren.

Ich habe zwar keine genauen Messungen aber rein subjektiv möchte ich sagen das 8169er Realtec Chip Karten bisschen besser Ergebnisse bringen als die D-Link Karten mit dem Marvell Chipsatz.

Offline andy_wismer

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Fileserver Performance im Vergleich zu Win2K3 Server?
« Reply #2 on: March 09, 2007, 02:36:40 AM »
Hallo

Performanceunterschiede zwischen HW RAID und SW RAID sind SEHR gut bemerkbar, vor allem wenn IO intensive Sachen wie VMWare läuft.
Der CPU geht bei SW RAID schnell auf 90-100%, selbst bei einem 3 GHz+ CPU der neusten Generation. SATA oder IDE kommen noch nicht an SCSI heran. Aber der Preisunterschied ;-( ...

Bei NICs war ich schon immer der Meinung, dass z.B. RealTec gute NICs bauen. Aber im Tests musste ich merken, dass z.B. Intel oder 3Com Karten DEUTLICH schneller sind, sowohl 100 MBit/S wie auch Gigabit.

Ich habe auch einen Kunden der WaWi mit Borland Files (Ich nenne das keine Datenbank-System, höchstens DBase ähnliche Files...). Borland ist absolut nicht WAN tauglich: unser Kunde hat eine Mietleitung mit 2.3 MBit/S, an der Gegenstelle waren 3 PCs und einen alten Fileserver. An der Kasse benötigte ein Artikel 4 Minute oder mehr, bis nach dem scannen sie aus der "Datenbank" gelesen wurde.

Unser Lösung: Kunde nutzt SME als Mailfilter in Win2003 Exchange Umgebung. WaWi (Sage WinWare) auf VMWare win2003 installiert, VMWare ist auf SME Server. Läuft jetzt sehr gut als Terminal-Server für WAN Clients und auch ein paar lokale Clients.

Achtung: Borland Dateien auf Samba ist nicht gerade performant, hier ist NTFS deutlich besser. Aber das ist eigentlich ein Problem, dass Sage noch keinen echten Datenbank verwendet, sondern bessere "Flat-File" Dateien... Locking ist teilweise hier das Problem. MySQL ist im Vergleich locker über 10'000 mal schneller!

Gruss
Andy

Offline capri

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Fileserver Performance im Vergleich zu Win2K3 Server?
« Reply #3 on: March 09, 2007, 02:35:42 PM »
Das mit MySQL kann ich nur bestätigen, habe mal meine CAO Datenbank (Mysql nicht optimiert für die Aufgabe) auf den heimischen SME  7 Server gelegt, dann vom Laden aus (beide Richtungen ca. 700 KB Upstream) über Internet Kasse und CAO ausprobiert, es war merklich träger als die lokale MySQL Datenbank, aber immer deutlich unter 5 Sekunden auch beim Einlesen des Artikel Bestand Views in CAO.

Aus meiner Sicht verstehe ich nicht Ganz warum Heutzutage für Mehrplatzsysteme immer noch Filedatenbanken verwendet werden, die Möglichkeiten dieser Datenbanken sind geringer, ihre Stabilität nicht so Hoch und die Fehleranfälligkeit höher.

Spätestens bei 5 Klienten und mehr als 30.000 Artikeln wird es mehr oder weniger zum Glücksspiel.

Offline andy_wismer

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Fileserver Performance im Vergleich zu Win2K3 Server?
« Reply #4 on: March 09, 2007, 02:51:49 PM »
Hallo

Der bekannte Grund ist schlicht einfach der, das bei File-basierten DBs wie DBase, Borland immer das ganze File über die Leitung wandert, dann erst kann ein Query (Abfrage) gestartet werden.

Bei DBMS (DatenBank Management Systeme) wie MySQL, PostgreSQL, M$ SQL Server, IBM DB2, Oracle und andere schickt der Client die Frage zum Server z.B. "Gib mir alle Artikel mit Nr. 1234567".

Über die Leitung wandert nur der SQL-Statement (Frage) und die Antwort, aber nicht sinnlose 300'000 Artikel obwohl man NUR eins braucht.

Sicherheit, Integrität und wenn notwendig auch transaktionale Sicherheit, wird vom DBMS übernommen.

File basierte DBs sind immer den Einschränkungen vom Filesystem ausgesetzt, was Locking, Zugriffssicherheit, usw. betrifft. Dazu bei grösseren Datenmengen die nicht zu verachtende CPU / Netz Belastung.

Gruss
Andy

rudi.a.pf

Fileserver Performance im Vergleich zu Win2K3 Server?
« Reply #5 on: March 10, 2007, 08:11:04 AM »
Danke für die Hinweise. Momentan sieht es hier wie folgt aus:

Eine Rückkehr zu W2K3 Server ist nicht möglich, die Serverlizenz wird anderweitig benötigt (bzw. war dieser Server gewissermaßen eine "Leihgabe" während der Aufbauphase des Systems), und neue M$-Steuern werden hier wo immer es geht vermieden.

Das derzeit verwendete WWS (Selectline) ist zwar auch als SQL-Version verfügbar, soll da aber (laut SelectLine-Vertriebsmensch) "auch nicht wesentlich flotter" sein, außerdem zwingend einen M$-SQL-Server voraussetzen und geht von der Lizenzierung her nicht einfach (es müssen bei einem Wechsel der "Datenbankplattform" alle Arbeitsplatzlizenzen NEU erworben werden, macht bei 15 Plätzen mal eben 4500 Euro netto alleine dafür).
Außerdem hält Selectline systematisch technische Informationen vor dem Kunden-Admin zurück, so daß man auf den Goodwill des SL-Vertiebspartners angewiesen ist, und der nutzt sein "Herrschaftswissen" weidlich aus.

Drittens hat gerade die Schwesterfirma hier ein speziell für ihren Bereich entwickeltes Faktura-Programm erworben, das derzeit rasant weiterentwickelt wird und in absehbarer Zeit wohl einen SelectLine-ähnlichen Funktionsumfang erreicht haben wird. Eventuell könnte mittelfristig also ein Umstieg in diese Richtung in Frage kommen...


Jetzt aber zurück zum Server.

Da erscheinen mir folgende Maßnahmen sinvoll:

* Übernahme des "alten" Athlon64 auf einem neuen Board, evtl. mit PCI-Express

* neue Netzwerkkarte mit einem unter Linux performanten Chip (auch PCI-Express?), evtl. gleich paarweise

* auf dieser Maschine dann mal testweise ohne Soft-RAID schauen, wie sich das mit und ohne aktiven VMWare-"Gast" auf die Gesamtperformance der Kiste auswirkt.
Reicht es zum "Zurückschalten" auf non-RAD bei SME eigentlich aus, einfach eine Platte abzuhängen, oder sollte man neu aufsetzen?

Offline capri

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Fileserver Performance im Vergleich zu Win2K3 Server?
« Reply #6 on: March 10, 2007, 10:07:21 AM »
Bei 15 Klienten sollte man imho am Server nicht sparen, da wäre eine für Linux zetifizierte Serverhardware gewiss nicht verkehrt (Siemens-Fujitsu, Dell, HP oder ASUS um nur ein paar zu nenen) , meine selberzusammenstellen macht Spaß, aber wenn dann in drei Jahren die Lüfter, Platten und das Netzteil zu schwächeln anfängen (Erfahrungswerte im Mittel) bereut man oft nicht etwas mehr ausgegeben zu haben.

Ganz großes Problem auch das Kondensatorenplatzen, nach etwa 2 Jahren, auch bei bestimmten Marken Boards führender Hersteller schon erlebt, sowas sorgt dann leider fü massiv 'Spaß' :(

Wenn das Gerät  4 GB Arbeitsspeicher und eine Doppelkern oder Xenon CPU mit 64 Bit bietet, ist das oft schon eine gute Basis.

Offline andy_wismer

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Fileserver Performance im Vergleich zu Win2K3 Server?
« Reply #7 on: March 10, 2007, 10:09:35 AM »
Hallo

Ja, SME macht die Spiegelung vorbildlich...

Herunterfahren, Disk raus, Neustart.

Der SME wird jetzt in den Logs  motzen über "degraded RAID", aber da du weisst, das ein Disk "ausgefallen" ist, soll dich das nicht kümmern.

Wenn du fertig bist mit Tests oder ähnlichem, Disk wieder einbauen und im Server-Konsole kontrollieren ob die Spiegelung wieder aufgebaut wird.

Während RAID Spiegelung ist der Server dann halt lahm.

Erfahrung auf 3+ GHz Dual-CPU mit 3 GB RAM: Meine MP3 Sammlung von 50 GB (Nichts vom Internet oder Filesharing, halte nichts davon!) vom Notebook kopiert, mit 100 MB/s. Der Server hat 1 GB NIC.

Von einem zweiten PC / Mac oder auch lokal eingeloggt braucht z.B. ein simples "ls" sekunden, bis eine anzeige kommt. htop zeigt auch 100% CPU an...

Aber an der Spiegelung ist (auuser Performance) nichts auszusetzen.

Gruss
Andy

Offline capri

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« Reply #8 on: March 10, 2007, 10:16:55 AM »
Die Performance bei der Dateisuche kann man aber auch gut beschleunigen 'updatedb' und 'slocate <filename>' brauchte auf einen Testsystem mit 2 GB und 3GHz P4 mit ca. 2 Millionen Dateien keine 2 Sekunden um alle Treffer aufzulisten.

Offline andy_wismer

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Fileserver Performance im Vergleich zu Win2K3 Server?
« Reply #9 on: March 10, 2007, 11:08:35 AM »
Hi

Ja, stimmt schon, aber updatedb sollte sowieso mind. täglich in einem cronjob eingebunden werden.

Aber schaufle mal ein paar GB 2-4 (merkt man gut) in ein Server und mach mal in diese Zeit was an der Konsole. Schon mc öffnen ist nicht mehr blitzschnell...

Gruss
Andy